Schüleraustausch Israel
Fahrt nach Israel Juni/Juli 2013
Israel direkt: Bad Laaspher Realschüler auf Austauschtour
Selbst ein Land zu erleben ist immer besser als aus Büchern zu lernen, wie es dort zugeht. Auch deshalb unterhält die Realschule Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe seit 4 Jahren gute Beziehungen nach Israel. 16 Schüler/innen, 3 Lehrer mit Rektor Kurt Ermert und Sven Boris Kämmerling vom Schulverein Wittgenstein e.V. sind dort gewesen:

12 Tage Israel beginnen mit der langen Fahrt zum Flughafen in Düsseldorf. Die Partnerschule der Jugendlichen aus Wittgenstein, aus dem Hinterland und anderswo her ist die Ort-Schule in Afula. Die Stadt liegt im Norden Israels,
7 km südlich von Nazareth. Dort warten Schulleiterin Tina Waldmann, Bürgermeister Mikael Iluz, Maale Iron und ein Empfangskomitee. Die Begrüßung ist herzlich. Die Jungen und Mädchen wohnen bei Familien. Die Erwachsenen im Hotel.
Es gibt ein volles Programm. Unterricht in einer israelisch-arabischen Schule steht auf dem Plan. Dazu Veranstaltungen mit den Gastgebern, Ausflüge zur Klagemauer nach Jerusalem, nach Nazareth, an den See Genezareth oder nach Massada. In der Bergfestung haben Juden vor 2000 Jahren römischen Eroberern Widerstand geleistet. Und sind gemeinsam aus dem Leben geschieden, als nach langer Belagerung die Niederlage klar wurde.
Besonders berührt hat die Gruppe der Besuch der Knesset, des israelischen Parlaments. Das sei lebendiger Politik-Unterricht gewesen. Die Geschichte hat die Gäste aus Deutschland bei einer deutschsprachigen Führung durch die Gedenkstätte Yad Vashem eingeholt.
Dort erinnern Bilder und Daten an die Verfolgung und den millionenfachen Tod jüdischer Menschen während des Nationalsozialismus. Ein eigener Bereich ist getöteten Kindern gewidmet.
Schulleiter Kurt Ermert findet es noch immer erstaunlich, dass es der israelischen Begleiterin während des Besuchs der Gedenkstätte gelungen ist, angesichts des massenhaften Leids so neutral und distanziert zu informieren.

Die tödlichen Transporte in Vernichtungslager seien das Ende einer Entwicklung gewesen, haben die Schüler/innen erfahren. Begonnen habe die Gewaltspirale mit der Verächtlichmachung einer Bevölkerungsgruppe. Heute, so Kurt Ermert, würde man es Mobbing nennen. Und so etwas dürfe man nicht hinnehmen. Bloßstellungen und Zerrbilder erzeugten Gewalt.
Es war eine lange Reise mit vielen Eindrücken. Schon im September erwartet die Realschule Schloss Wittgenstein eine israelische Gruppe zum Gegenbesuch. Bisher war dafür stets das Frühjahr vorgesehen. Dann hat das Wachstum draußen noch nicht wieder angefangen. Diesmal aber, so Kurt Ermert, wolle man den Gästen ein grünes oder frühherbstliches Wittgenstein zeigen. Denn das gebe es in Israel ganz einfach so nicht.
